Wer schlank ist, ist gesund. Wer dick ist, also einen hohen BMI hat, ist krank? Ganz so einfach ist es nicht. Wissenschaftler der UCLA (University of California, LA) haben jetzt in einer Studie gezeigt, dass etwa die Hälfte der Amerikaner die aufgrund ihres BMIs als übergewichtig bezeichnet werden eigentlich gesund sind (mehr Infos dazu auf der UCLA-Seite).
In der Studie, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren lief, wurden über 40.000 Menschen untersucht. Dabei waren Blutdruck-, Triglycerid- und Cholesterinwerte ebenso wichtige Untersuchungswerte wie der Blutzuckerspiegel und Insulinresistenz.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass etwa 54 Millionen Amerikaner, die einen hohen BMI haben, keinerlei Anzeichen von Krankheit zeigten. Körperfettwerte oder auch der Blutzuckerspiegel sowie der Blutdruck waren völlig normal. Bei über 19 Millionen Amerikanern die aufgrund ihres BMI als adipös gelten (d. h. einen BMI höher als 30 aufweisen) wurden keinerlei Herz-Kreislauf-Beschwerden festgestellt.*
Die Diskussion rund um den Sinn oder Unsinn des BMI wird damit weiter angefeuert. Ziehen doch z. B. Krankenversicherungen den Wert des BMI als Basis für die Berechnung der Versicherungskosten heran.
Der Körper, der Organismus, ist komplex – Studien wie die der UCLA tragen dazu bei gängige Vorurteile bezüglich „Übergewicht“ zu hinterfragen.
Wer noch mehr dazu lesen will, hier findet ihr noch weitere Artikel:
LA Times: http://www.latimes.com/science/sciencenow/la-sci-sn-bmi-does-not-measure-health-20160204-story.html
Auf der Seite der UCLA, dabei auch der Link zum Studienpaper:
*Dazu sei erwähnt, dass dies natürlich nichts darüber aussagt wie sich Übergewicht auf die Knochen etc. auswirkt. Untersucht wurde das Herz-Kreislauf-System.